Von Porschefahrern und Sitzfußballern

 

Kleinfeldturnier vom Trimmclub Weitersdorf am 30. 06.01 am Schulsportplatz Roßtal ( 4. Platz )

 

Die alten Kollegen aus Weitersdorf, der früheren Heimat der Pöbelpicker – Legende Detlef Kessler, hatten uns also tatsächlich wieder eingeladen, nachdem doch die Pöbels beim letzten Turnier 1998 keinen rühmlichen Eindruck hinterlassen hatten (übelste Pöbeleien von Hack, Dennerlein, Medina und den Mediamarktschlenderern Ungerer).

Und wir hatten trotz Ammerndorfer Kärwasamstag zugesagt, wir haben ja genug Spieler.... normalerweise.

Auf die Kärwasau mussten wir natürlich verzichten, da das Baumaufstellen und Zusammenpichen in Ammerndorf natürlich oberste Priorität genießt.

Es sollte wiederum ein denkwürdiger Tag werden, mit allem was das Pöbelpickerdasein so anders als alles Normale erscheinen lässt: Chaos, Tumulte, kuriose Tore, alkoholisierte Spieler, vergeigte Chancen und nicht zuletzt die bloße Anwesendheit von Raul, dem Pöbelpicker aus Mexico.

Zehn Spieler hatten zugesagt plus zwei, die im Laufe des Turnieres noch dazu stoßen würden. Kurz vor Spielbeginn kam man beim Durchzählen aber zur traurigen Gewissheit, das es wohl nicht mehr als sechs werden würden, weil  auch Rauls neue Freundin sich weigerte, Fußballschuhe anzuziehen und sogleich zum benachbarten Weiher entschwand.

Was war denn mit den fehlenden vier Pickers los ?

Ein von Kohli angekündigter Neuzugang erschien nicht, weil er auf irgendeiner Geburtstagsfeier versackt war.

Moggl Ungerer musste plötzlich Samstags früh irgendwo eine Treppe einbauen.

Sein Bruder Siggl musste natürlich auch wieder irgenwo herummurksen, um seinen aufwendigen Yuppie – Lebensstil mit Porschefahren und Angeln aufrecht zu erhalten.

Björn Ungerer musste noch schnell was erledigen, sagte aber, er kommt bald nach.....

Für später waren als Nachrücker noch Hertn-Fup und Winnetou Krug vorgesehen, wobei der letztgenannte  auch dem Ganzen fernbleiben sollte. (Alkoholprobleme). Fup erschien dann mitten im dritten Spiel, doch dazu später mehr...

Das bedeutete: Keine Durchwechselmöglichkeit, was bei den sommerlichen Temperaturen nicht von Vorteil sein konnte. Der mit aufgedunsenem Kopf erschienene Al schlug vor, Individuen mit der Bezeichnung „Ungerer“ in Zukunft  mit Missachtung zu bestrafen und die Mannschaft  in eine „Ungererfreie Zone“ umzuwandeln.

Doch alles Jammern half nichts, frustriert aber nicht unmotiviert schlich man auf den gepflegten Rasen, um sich die Hacken abzulaufen (Apropos Hacken: Duhl wollte auch noch kommen, mit dem Fahrrad aus Fürth, war aber erst um 17 Uhr in Ammerndorf, also nur 8 Stunden zu spät und voll satt ) .

 

Aufstellung Picker:

 

Torwart außer Spiel um Platz 3  Frank Meier( 5 Spiele /  0 Tore) , Feldspieler: Markus Kohl ( 5 / 1 );  Gerhard Hübner ( 5 / 1 ) ; Tobias „AL“ Pohr  (5 / 1 ) ; Raul Medina  ( 5 / 2 ) ; Jochen Bauer ( 5 / 2 ) ; Gerhard Hirth ( 3 / 1 ) ; Björn Ungerer  ( 1 /  0 ).

Trikots: Blau / schwarz, Spielzeit : 2 mal 8 Minuten, ab Halbfinale 2 x 10 Minuten.

 

Spiel 430:  Petys Popper Klopper Raitersaich -  FF Pöbelpicker    3 : 1  ( 0 : 0 )

 Tor 1 : 1 Raul Medina

Nachdem die Pickers anfangs noch mithalten konnten und Raul ein Super – Tor gelang ( aus Versehen, Ball schlecht gestoppt, fluchend abgedreht, Ball kullert in Zeitlupe ins Eck, Torwart Alex Jeltsch, ex – Picker und der Schütze selbst sind  überrascht), ging das Spiel in der Endphase durch zwei Sonntagsschüsse der Abordnung des SV Raitersaich noch verloren. Punkt wäre drin gewesen.

 

Spiel 431:  Freiwillige Feuerwehr Defersdorf – FF Pöbelpicker  1 : 2  ( 0 : 1 )

Tore 0 : 1 Kohl, 0 : 2 Bauer , 1 : 2 Defersdorf

 

„Jedesmal Theater mit den Ammerndorfern!“

 

Die Spiele gegen die Lümmel aus Defersdorf waren schon immer nicht ganz normal, so auch dieses mal.

Die Picker agierten souverän und legten einen Zweitorevorsprung vor. Fünf  Minuten vor Schluß erzielten die Feuerwehr – Fritzen unter kuriosen Umständen den Anschlusstreffer. Torwart Meier rasselt mit dem dicken Defersdorfer Schnorrnwastl – Stürmer zusammen, beide blieben in einem Knäuel liegen, Meier allerdings unten, so dass er unter der Zentnerschweren Defersdorfer Last bewegungsunfähig begraben blieb, der Angriff lief jedoch weiter  und die Seierwehrler trafen ins verwaiste Tor. Wütende Proteste halfen nichts doch die Schlussphase wurde kämpferisch und mit Hilfe von grausig - groben Grabesgrätschen schadlos überstanden. Wüste Pöbeleien seitens von Teilen der Defersdorfer Truppe waren die Folge, war aber Woscht.

 

Spiel 432:  Nullinger  -  FF Pöbelpicker  0 : 1  ( 0 : 0 )

Tor:  Bolleck, ( Eigentor)

Freisitzend vor dem Tor ....

Warum tut man sich diese ganze Scheiße schon seit über dreizehn Jahren immer wieder an ? Müssen lähmende Turniere, vergeudete Samstage, Ärger mit vorhandenen bzw nicht vorhandenen Ungerern, demütigende Niederlagen und blutig gerutschte Knie wirklich immer wieder sein ? Dieses Spiel allein beantwortete diese  Frage mit  einem eindeutigen „JA“ . Welch ein Kick !

Die favorisierten „Nuller“ geben von Anfang an mächtig Gas, agierten aber zu unüberlegt, und so boten sich den Pöbels einige gute Konterchancen, die jedoch allesamt kurios versiebt wurden. Al donnert an den Pfosten, Bauer spielt mit dem Pfosten Bande auf den heraneilenden Hübner, der den Ball aus vollem Lauf aus ca. 1,5 m ans Lattenkreuz gurkt, Àktionen, die die Zuschauer mit Begeisterung quittierten.

 Kurz nach Wiederanpfiff fiel das entscheidende Tor aus einer völlig harmlosen Situation. Ein Nullinger namens Bolleck köpft einen aufspringenden Ball aus 20 Meter über den verdutzten eigenen Keeper ins Netz. Unbeschreiblich ! 

Dann tauchte Verstärkung für die Picker auf (um gleich wieder abzutauchen): Hertn-Fup war da, wurde eingewechselt und sofort steil geschickt, er läuft mit einem komfortablen Vorsprung auf den Torwart zu, ist aber so lahm unterwegs, dass er am Strafraum eingeholt  und samt Ball weggegrätscht wurde .Dabei fiel er ungebremst voll auf das mit einer Brille versehene Gesicht und blieb erst mal am Boden sitzen. Das Spiel lief jedoch weiter mit einem Gegenangriff. Nach heftiger Belagerung des Pöbel – Tores in einer mörderischen Abwehrschlacht gelang Minuten später ein befreiender Konterangriff über Raul Medina, der über links kommend den völlig freien Hertn-Fup im Strafraum bediente. Der konnte aber diese brilliante Vorlage nicht verwerten, da er von der Aktion zwei  Minuten vorher noch am Boden saß und versuchte, seine kaputte Sehhilfe  wieder zusammenzubauen. Sitzfußball ohne Brille  ist halt kein einfaches Unternehmen und der Ball kullerte unverwertet ins Aus. Dann endlich wurde der Orientierungslose von Mitspielern vom Platz geführt und Jo Bauer kam wieder ins Spiel. Das wars dann mit dem Auswechselspieler. Fup wurde von den Pickern mit Häme übersät, Sitzfußballer, Wanderdüne und Picknicker waren noch das Harmloseste, was der Unglücksrabe über sich ergehen lassen musste.

 Die Pöbelabwehr hatte darauf noch Schwerstarbeit zu leisten und kratzte noch einige Bälle spektakulär von der Torlinie, dann war Schluss und die Rumpftruppe um Raul Medina hatte das Halbfinale erreicht! Sensationell !

Nur der arme Fup konnte sich nicht recht freuen, denn der Sturz aufs Gesicht hatte selbiges in eine rot-lila aufgeschwollene Schlägervisage verwandelt, was ihn mit Hinblick auf ein in der kommenden Woche anstehendes Bewerbungsgespräch mit Sorge erfüllte.

Nach ca drei Minuten Pause gings auch schon weiter, Halbfinale !!

 

Spiel 433  , Rückwärts Bumba Eibach - FF Pöbelpicker  5 : 1 ( 3 : 1 ) ; ab Halbfinale, 2 mal,  10 min

Tor: 1 : 1 Raoul, 1 : 3 Hübner (Eigentor)

Da war nichts zu machen, nach anfänglicher Gegenwehr waren die Picker platt und beschränkten sich auf Schadensbegrenzung, was aber auch nicht besonders gut gelang. Dazu fiel ein Teil der Gegentore wieder äußerst unglücklich bzw komisch. Was solls, nicht so schlimm. Jetzt wurden die Maßen bestellt und plötzlich tauchte doch noch ein Ungerer auf : Björn U. aus R. erschien mit nur fünfstündiger Verspätung  zum letzten Spiel um die vielzitierte goldene Ananas:

 

Spiel 434  : Trimmclub Weitersdorf  - FF Pöbelpicker  3 : 3  ( 0 : 2 ) , 4 : 1 nach Neunmeterschießen

Tore : 0 : 1 Bauer, 0 : 2 Hirth, 1 : 2 Trimmclub, 1 : 3 Pohr,  2 : 3 u. 3 : 3 Trimmclub.   3 : 1 im 9 m Schießen: Hübner

Neunmeterschießen: Weitersdorf trifft viemal nacheinander gegen Torwart Meier, der sich aus Prinzip für die falsche Ecke entschied. Der Weitersdorfer Torwart hält gegen Tscho Bauer und Al Pohr, Hübner verkürzt auf  3 : 1, Hertn bollert den Ball übers Tor und über das dahinter stehende Gebäude. 4. Platz, auf zur Kärwa !!

„Hier hast du 10 Mark !“

Kohli  musste verletzungsbedingt zum Torwart umfunktioniert werden, da seine alte Verletzung sich wieder bemerkbar machte. Zum Neunmeterschießen wurde wieder getauscht.

Eine 3 : 1 Führung wurde in der Schlussphase durch unglaubliche Raul – Blackouts noch vergeigt. Er zahlte nach diesem Spiel noch freiwillig 10 Mark, weil er so scheiße gespielt  hatte. Lobenswert, wenn das jeder so handhaben würde, wären wir eine reiche Mannschaft.

Als Trostpreis gewannen wir 5 Liter münchner Bier in einem  hellblauen, umweltfreundlichen Einweg – Blechfass und einen Ring rote Stadtwurst. Hauptsache kein Pokal, die stapeln sich in einem Ammerndorfer Keller bereits  bis unter die Decke.

 

Endstand Turnier :

1.       Rückwärts Bumba Eibach

2.        Pety`s Popper Klopper Raitersaich

3.       Trimmclub Weitersdorf

4.       FF Ungererfreie Zone Pöbelpicker Ammerndorf

5.       Nullinger

6.       Alpenverein Buchschwabach

7.       FFW Defersdorf

8.       Tote Wölfe Roßtal