„Den kannst  in der Brezn raung !!“

Adelsdorf 2001 : Überragende 3. Halbzeit

Wiedersehen mit Werni, dem Wixer

 

06.07.01 in Adelsdorf / Zenn

 

Spiel 435:  Grünweiß Adelsdorf – FF Pöbelpicker  4 : 2  ( 3 : 2 )

 

Torwart : Reisch

Abwehr:  Hübner, Ziegler, Meier, Hahn

Mittelfeld:  Ungerer W., Kohl, Bauer, Stürzenhofecker

Sturm : Hayes, Medina.

 

Eingewechselt : Helmut Dennerlein für Kohl, Eckbert Geissler (Debut als Pöbelpicker Nr 110) für Hahn jeweils ca 10 Minuten vor Ende.

Wechsel bei Adelsdorf: Bottner für den Robocop, 10 min. nach der Halbzeit.

 

Tore : 0 : 1 Bauer, 1 : 1 Adelsdorf,  2 : 1 Robocop, 2 : 2 Bauer, 3 : 2 , 4 : 2 Adelsdf.

 

Spielzeit : 2 mal 40 Minuten, Trikots Blau schwarz. Schiri : 1. HZ  H. Bottner (Adelsdf) , 2. HZ Weber (FF Pöbelpicker)

 

Spielbericht:

 

Oh wei, oh wei, was war das denn ? Eine saftlose Vorstellung der Pöbels endete mit der ersten Niederlage gegen Adelsdorf nach ewigen Zeiten. Erfreulich allerdings, daß der Alte Wattenscheid – Torwart – Veteran Andi Reisch nach 8 Jahren sein Comeback im Pöbel – Tor feierte, wenn er auch das Debakel nicht verhindern konnte.

 

 Es war wohl der bisher heißeste Abend dieses Sommers und das Spielfeld brauchte ins Sachen Härte  den Vergleich mit einer Betonpiste nicht zu scheuen, nur das es wesentlich holpriger war. Bei den Gastgebern war wieder der legendäre „Robocop“ im Spiel, dessen futuristische Beinschiene wieder die tollsten Geräusche von sich gab und der auch sonst den Pickern wie immer viel Kummer bereitete.

 

Nach ca 10 Minuten gelang den Pöbels das 1 : 0 mit dem ersten eigenen Angriff, erzielt  durch Tschou Bauer. Nur kurze Zeit später pennte die Abwehr nach einem schnell ausgeführtem Freistoß und die Führung war dahin. Nach einer Ecke pennte der Ire und die grün-weißen gingen per Kopfball des „Robocops“ in Führung, die jedoch wiederum durch Tschou Bauer kurz darauf egalisiert wurde.

 

Dann wieder Ecke für die Gastgeber: Unser Hahner fiel auf einen alten Bauerntrick (hier im wahrsten Sinne des Wortes) herein. Sein Gegenspieler verwickelte ihn in ein Gespräch über die Zweckmäßigkeit des Tragens von Schraubstollenfußballschuhen auf klapperharten Untergrund. Als unser Berndi auf seine Latschen blickte und gerade antworten wollte, hatte der Schelm schon unbedrängt die erneute Führung für Adelsdorf eingeköpft. Frechheit! So gings dann in die Pause.

Beim Pausentee musste die Truppe herbe Kritik des aufbrausenden Teammanagers Helmut Dennerlein über sich ergehen lassen, traditionell wurde unser armer Raul wieder besonders heftig attackiert, sie werden wohl keine guten Freunde mehr werden. Wüstes Gepöbel der Streithähne wurde mit dem Anpfiff zur 2. Hälfte unterbrochen.

 

Die Picker standen jetzt besser und drängten auf den Ausgleich, den jedoch eigenes Unvermögen bzw. der starke Torwart zu verhindern wussten. Eine Viertelstunde vor Schluss verwandelten die Adelsdorfer einen ihrer wenigen Konterangriffe zum 4 : 2, was die Entscheidung bedeutete, da die Pöbels trotz ständiger Bemühungen den Ball nicht ins Tor trafen, der Irisch-Mexikanische Sturm blieb glücklos.

 

10 Minuten vor dem drohenden Ende  wurde Die Brechstange ausgepackt und die „Joker“ H. Dennerlein und der Debutant Eckbert Geissler kamen für Kohli und Hahner ins Spiel. Doch, welch Wunder, es wurde dadurch auch nicht besser, die Niederlage wäre fast noch höher ausgefallen, da man sich praktisch in einer Unterzahlsituation befand, doch der Neu-Libero Frank  Meier vom Herboldshof agierte umsichtig und  es fiel kein weiterer Treffer mehr.

 

Na ja, man kann nicht immer gewinnen, das verletzungsbedingte Fehlen von Pickergrößen wie Wachter, Weber, Hack, Otto, Schwaddn und Al war nicht so leicht zu kompensieren. Scheißegal, eigentlich gings ja jetzt erst richtig los...

 

 DIE DRITTE HALBZEIT

 

Ein Fässchen Bier, Fassungsvermögen 5 Liter, mit Liebe von Maschinen abgefüllt in einer Münchner Löwen-Brauerei, gewonnen von den Pickern eine Woche vorher bei einem Kleinfeldturnier in Roßtal, bildete den Auftakt zu einer grandieosen dritten Halbzeit. Ausgemergelt von den Strapazen des Fußballspiels auf Beton bei subtropischen Temperatueen zischten die Pöbelpicker  das kühle Naß in die von Dehydrierung gezeichneten Kehlen in der Dusche der Katakomben des Adelsdorfer Gashtauses zum Grünen Tal. Die Wirkung war phänomenal: bereits während des Duschvorgangs mogelte sich der Alkohol ins Blut und die Niederlage  war vergessen. Anschließend nahm man Platz vorm Wirtshaus an einem temperaturtechnisch wunderbaren Juliabend, um Getränke zu bestellen. Ein supper Wertshaus, das allein es Wert ist, die Strapazen eines Fußballspiels gegen Robocops  und trickreichen Bauernfußballern auf sich zu nehmen.

 

Unter Einnahme von Erfrischungsgetränken und köstlicher Speisen vergaß man schnell Raum und Zeit und die Tatsache, dass im Wirtshaussaal eine Hochzeitsveranstaltung stattfand, wäre da nicht einer der Hochzeitsgäste gewesen, der den Pickern ziemlich bekannt vorkam: Es war Werni, der alte Wixer, mitte der 90 er des vergangenen Jahrhunderts ein sporadischer Pöbelpicker und alter Haudegen der Warsteiner – Fuhms, die sich leider bereits auflösten. Die Wiedersehensfreude war  groß, vor allem weil der verlorene Picker auf Kosten der Hochzeitsgesellschsft noch einige schwarze Maßen servierte.

 

Urplötzlich war es 12 Uhr, von der Gegnermannschafft war schon lange niemand mehr zu sehen, Rüdiger, das Schlossgespenst war auch nicht aufzufinden, doch der Mannschaftskapitän Frank Meier vom Herboldshof  hatte Geburtstag und spendierte der Truppe alkoholhaltige Mixgetränke, welche widerwillig getrunken wurden. Das Geburtstagskind fiel schon vorher negativ auf mit seiner seltsamen Auslegung von gebräuchlichen Redensarten wie zB. „Den kannst in der Brezn raung“

 

Weit nach zwei Uhr und lange nach jedem Hochzeitsgast räumten nun auch die Pöbelpicker das Feld, und es gab sogar noch jemanden, der in der Lage war, ein Kraftfahrzeug zu führen : Unser Neuzugang Eckbert (genannt Ghäckbert wegen des Verzehrs mehrerer Bratwurstgehäckbrote) Geissler. Spätestens jetzt hatte sich seine Verpflichtung gelohnt. Teilweise im Innenraum, teilweise im Kofferraum (bequem u. geräumig, .d.R.) wurden die Trunkenbolde in ihre Herkunftsorte Ammerndorf, Großhabersdorf, Herboldshof und Roßtal  zurückbefördert.

 

Fazit: Ein gelungener Abend trotz sportlicher Misere. Diese Mannschaft ist nicht tot, vorher gehegte Auflösungsgedanken  blies der milde Abendwind durchs idyllische Zenntal auf Nimmerwiedersehen. Mehr! Mehr!

Doch wer hätte gedacht, dass gleich am nächsten Abend noch einer draufgesetzt werden würde ??

 

GEBURTSTAGSFEIER VON SPIELFÜHRER FRANK MEIER IM HERBOLDSHOF AM 7.9.01

 

Der Kapitän persönlich hatte geladen zur Feier seines 26. Wiegenfestes in den altehrwürdigen Gemäuern des Herboldshofes , schon vormals Schauplatz von sehr seltsamen Feiern mit Ketchupverschmierten und aufgeplatzten Kärwasäuen und englischsprechenden Hunden. Das Fest verlief zunächst ganz normal mit Smalltalk, unkontrollierten Verzehr von fetthaltigem Salzgebäck und Produkten aus toten Tieren und mit Vernichten von Bieren einer Ammerndorfer Privatbrauerei. Doch zu fortgeschrittener Stunde gesellte sich plötzlich ein seltsamer Gast hinzu, ein Typ namens Kai Pirinha, Pöbelpicker Nr 111. (Schnapszahl!)

Ein interessanter Bursche, auch die Mädels waren von ihm angetan, gutaussehend, kühl, herb und derb konnte er die Sympathien der Partybesucher gewinnen. Ihm gelang es, die Stimmung kontinuierlich zu steigern und sämtliche Frauen nahezu flach zu legen. Mit seiner Hilfe wurden Lieder geschmettert, die selbst der in Ammerndorf wohnhafte Harald C. in seiner Wohnung bei geschlossenen Fenstern mitsingen konnte, bezeichnenderweise oder nur rein zufällig  war einer der Songs „die Armee der Verlierer“ von den toten Hosen. Kann aber auch Zufall gewesen sein, von den Sängern wusste das eh keiner mehr, geschweige denn , wie er nach hause gekommen ist.

 

Ja  ja, dieser Kai, ein super Typ, hatten wir erst gedacht, doch am nächsten Tag entpuppte er sich als ziemliches Arschloch und brachte Frust ,  von Bayer-Produkten nicht zu bekämpfende Kopfschmerzen und Erbrechen über seine „Freunde“. Auf so einen hinterhältigen Sack können wir gerne verzichten. Pöbelpicker Nr 111, Herr Kai Pirinha aus Jamaika, wurde wieder ausgeschlossen. Völkerverständigung schön und gut, aber man braucht sich ja nicht alles gefallen lassen.

 

gh und

Gerhard Übrig-Fußball für FF Pöbelpicker ´88 and forever